Längst dreht sich auch bei uns im Magazin (B’fine) alles um vernetzte Mobilitätskonzepte und multimodale Wege in urbanen Ballungsräumen. Das Auto verliert zwischen Pedelecs, Carsharing und Klimabewusstsein seine Bedeutung als Statussymbol – zumindest für jüngere urbane Menschen. Für sie wird es vor allem ersetzt durch die Nutzung der neuesten digitalen Gadgets inklusive Mobility Apps. Man merkt, wie alt man ist, und auch, wie Autos altern, wenn man die Modelle seiner Jugend bewundert – und sich an die Idole dieser Zeit erinnert. Wie sehr die ein oder andere Situation ganz bestimmte Erinnerungen wachruft. Das Auto verändert sich, wie sich die Welt verändert. Was die Begeisterung dafür wach hält sind die vielen Erinnerungen, die damit verbunden sind: Als Meilenstein individueller Biografien – oder als Erinnerung an sportliche Höchstleistungen. Dazu später mehr.
Ich verrate gleich, dass ich sehr gerne Bentley fahre. Es muss nicht immer der Neueste sein, ich bin ein großer Freund des Beständigen. Sportwagen als Sportersatz? Immer mit dem Bentley unterwegs? Eher nicht. Aber dann kam das Angebot: ein Bentley Continental GT. Ziemlich groß, ziemlich blau, ziemlich gut. Also los, an meiner Seite Fotograf Maximilian Balázs. Der Himmel ist wolkenverhangen, die Straßen füllen sich im Berufsverkehr. Ein paar Runden durch die Stadt. Nur für ein paar Stunden. Eine Tankfüllung Eskapade.
Da parkt tatsächlich ein Sportwagen aus Zuffenhausen vor mir, ich nicke dem Fahrer freundlich zu. Der Mehrkampf der Premiumhersteller um die Weltmeisterschaft wird im Supersport-Jahr 2024 nicht auf dem Rasen der Allianz Arena oder in Sichtweite des Eifelturms entschieden, sondern auf den Straßen unserer Städte. Dennoch gewinnt die laufende Saison immer mehr an Unterhaltungswert und gerade Bentley zeigt sich für mögliche Überholmanöver bestens gerüstet. Es wird also spannend! Und wir? Wir sehen die Sache genauso sportlich und zischen mit einer sportlichen Ikone des Automobilbaus einmal quer durch die Münchner Innenstadt.
Menschen, die die Welt bewegen, lieben Bewegung und Herausforderungen, begeistern sich häufig für Sport und insbesondere für sportliche Automobile. Sich etwas leisten können kommt von Leistung.
Ein heikles Thema, aber für Macher und Multiplikatoren ist dies – aktiv oder konsumierend – ein elementarer Bestandteil ihres Lebensstils. Als wesentlicher Teil unserer Werte- und Leistungsgesellschaft, als Erlebnis im Spannungsfeld von Leistung und Belohnung. Wenn Premiummarken und insbesondere dynamische Premium-Automobile wie Bentley so vehement den Bezug zur Leistung suchen, ist das nur konsequent. Mit allen Vorbehalten, die damit verbunden sind, wenn wir uns hier in SELECTION dem Thema sportlich wie augenzwinkernd nähern dürfen. In einem Gespräch mit einem Sprinter sagte dieser, man müsse sich an den Vordermann heranpirschen, ohne die Verfolger aus den Augen zu verlieren. Und Bentley pirscht sich im Moment sehr gut an: Das neue Modell des Continental steht bereits in den Startlöchern, während das aktuelle Modell, hier als blauer GT, noch von Sieg zu Sieg eilt.
Eine der häufigsten Formen der Heuchelei im Zusammenhang mit einem Sportwagen wie einem Bentley Continental ist folgende: Man will unbedingt einen haben, will das aber nicht zugeben. Und zwar nicht, weil ideologische Gründe dagegen sprechen. Kennen Sie das? Und ja, in der Stadt geht es nicht nur um Sportlichkeit, sondern auch um Nachhaltigkeit. Ein Widerspruch, bei dem Reden und Handeln nicht zusammenpassen. Oder weil man sonst als fortschrittsfeindlich gilt? Wir meinen: Nein, ganz und gar nicht. Gerade vom Sport gehen ja viele Impulse aus. Einerseits Teamgeist, Siegermentalität, Umgang mit Niederlagen. Im Automobilbereich vor allem auch Ideen und Innovationen, die es in die Serie geschafft haben. Und nur Innovationen wie neueste Technologien bringen uns dorthin, wo die Gesellschaft hin will: Effizienz, Verbrauchsminimierung, Leichtbau. Biokraftstoffe, über Hybrid zum Elektroauto und in Zukunft wohl auch zur Brennstoffzelle. In Ausnahmefällen kann es sein, dass die hier aufgeführten Begründungen sogar vor dem eigenen Ich standhalten müssen. Wirklich: Eine Ausfahrt in einem Bentley kann man sich nicht entgehen lassen, das werden selbst meine Freunde zugeben, denen gegenüber ich meine innere Zerrissenheit immer wieder zu erklären versuche.
Nachdem ich immer wieder die gleichen Strecken zum Fotografieren abgefahren war, entdeckte ich für mich die eigentliche Qualität des Bentley: das Cruisen! Fernab von jeglichem Leistungsgedanken lockte mich das entspannte, leichte Dahingleiten. Mich! Einfach so durch die Stadt fahren, souverän im Verkehr mitschwimmen – die lässigen Gute-Laune-Songs meiner Playlist im Ohr und im Herzen. Die Zukunft unserer Automobilindustrie kann nicht nur darin liegen, dass sie sich zum Anbieter von vernetzter Mobilität, Mobilitäts-Apps, Karaoke-Spielzeugen oder integrierten Datenlieferanten wandelt. Sondern vor allem darin, dass sie Autos hervorbringt, an die man sich noch irgendwie erinnern kann, mit denen man durchs Leben gehen will. Verzeihung: fahren will.
Einen letzten schnellen Schlenker mache ich mit dem blauen Continental noch. Er bringt mich zurück zum Thema, zur Sportlichkeit, zur Nachhaltigkeit und zu all den Runden, die wir in München gedreht haben. Ich drehe die Musik auf und fahre noch einmal durch die Stadt. Just be in the moment.
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